Bewohner wurden zurückverlegt

on 6. Mai 2020 Wildeshausen

PRESSEMITTEILUNG DES LANDKREISES OLDENBURG, 6 MAI 2020

Landkreis Oldenburg, 06. Mai 2020 – Die bislang im Berufsförderungswerk in Bookholzberg untergebrachten Bewohner*innen des Atrium wurden heute nach Wildeshausen zurückverlegt. Der Transport der acht Bewohner*innen erfolgte per großzügig bemessenen Bus und verlief reibungslos. „Wir sind froh, dass wir diesen Schritt jetzt machen konnten, denn somit sind die Damen und Herren wieder in ihrer zuvor vertrauten Umgebung“, sagt Landrat Carsten Harings und fährt fort: „Ein sehr großer Dank geht ans das Pflegepersonal, bei dem immer das Wohl der Bewohner im Fokus stand und diese herausfordernde Situation mit großem Engagement gemeistert hat. Ebenso bedanke ich mich beim Berufsförderungswerk Weser-Ems für die große Unterstützung.“

Bevor die Bewohner*innen zurück nach Wildeshausen gebracht werden konnten, wurden mehrere Kontrolltestungen durchgeführt bei der alle Ergebnisse negativ waren. Diese zusätzliche Probennahme geht weit über die gesetzten Standards durch das Robert-Koch-Institut (RKI) und des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes drüber. In den Vorgaben ist eine 14-tägige Quarantäne angeführt, jedoch keine weitere Testreihe. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden noch einmal zu testen. Wir wollten die größtmögliche Gewissheit haben. 100-prozentige Sicherheit gibt es leider nie. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es leider Todesfälle zu beklagen gab“, so Harings. In Folge des Coronavirus-Ausbruchs in der Pflegeeinrichtung, gab es insgesamt sieben Covid-19-assozierte Todesfälle. Covid-19-assoziert deswegen, weil der tatsächliche Nachweis der jeweiligen Todesursache nicht vorlag.

Notwendig gemacht hatte die Verlegung, die am 02. April durchgeführt wurde, der massive Ausbruch des Coronavirus im Atrium in Wildeshausen. Am 26. März 2020 wurden zwei von drei Bewohnern der Pflegeeinrichtung bei der Einlieferung ins ein Krankenhaus positiv auf das Corona-Virus getestet. Ein 89-jähriger Delmenhorster der zur Kurzzeitpflege in der Einrichtung war verstarb leider direkt nach der abendlichen Aufnahme im Krankenhaus.

Umgehend wurde am Morgen des 27. März ein Einsatzteam des Kreis-Gesundheitsamtes in der Pflegeeinrichtung aktiv. Von allen 54 Bewohnerinnen und Bewohner und dem anwesenden Personal wurde ein Abstrich entnommen und auf Covid-19 getestet. Die restlichen Testungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgten umgehend. Die Testergebnisse am 28.03.2020 ergaben, dass 23 Bewohner*innen und 18 Mitarbeiter*innen positive Befunde hatten. Ein erschreckendes Ergebnis, auch weil die Kreisverwaltung vorher keinerlei Hinweise erreicht haben.

Das Gesundheitsamt ordnete sofort verschiedene Quarantäne- und Hygienemaßnahmen an. Parallel wurden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal mit negativem Befund weiterhin getestet. Am 01. April lagen ernüchternde Ergebnisse vor. Mittlerweile waren 38 Bewohner*innen und 25 Mitarbeiter*innen positiv getestet. Zum Schutz des Lebens und der Gesundheit der negativ getesteten Bewohner*innen entschied sich die Kreisverwaltung für die räumliche Trennung der Bewohner*innen, was in der Nachbetrachtung immer noch als alternativlos angesehen wird.